Jonathan Briefs

Humorberater/Coach

Köln

Persönliche Notizen von Eva Leopoldi

 

Leider ist bei uns in der Gesellschaft ein Burn-Out eine Art Auszeichnung. Je mehr Stress du hast, um so höher wird deine Arbeitsleistung eingestuft. Einer, der dagegen etwas unternimmt, ist der Wahlkölner Jonathan Briefs, den Manfred und ich besuchen durften.

 

Wir waren wieder mal sehr gespannt auf diese neue Begegnung, denn was genau ein Humorberater tut, war uns nicht wirklich klar. Jonathan Briefs – ein vielschichtiger Mensch.

 

Ehemals auch Schauspieler, Regisseur, Producer, Ausbilder bei den Büttenrednern – mittlerweile Coach, Autor und Entwickler des eigenständigen Coachingbereichs - des Humorberaters. Außerdem möchte er zukünftig verstärkt im Bereich des Irritationsredners arbeiten. Beide Begriffe hat er geprägt und den „Lehrinhalt“ entwickelt und hilft damit Sportlern, Firmeninhabern und Privatleuten, ihre verkrusteten Denkweisen aufzubrechen. Impro-Theater ist dafür ein wunderbares Werkzeug. Außerdem nutzt Jonathan den Humor als Strategie – Hilfsmittel hierbei sind u.a. Quietschtier und Klingel – denn worüber man lacht, das geht einem nicht an die Nieren.

 

Er arbeitet z.B. mit den österreichischen Skispringern und den deutschen Alpinskifahrern. Wie man sehen konnte, tut denen das Theaterspielen wohl richtig gut.

 

Ich war sehr beeindruckt von dieser Begegnung und veröffentliche hier einfach einige Zitate von Jonathan, die mich spontan angesprochen hatten:

„Man braucht Freude am Scheitern!“

„Das Ziel sollte sein, nichts mehr verbissen zu wollen – dann kommt man vom Ergebnis zum Erlebnis.“

„Leute, die nicht um der Macht willen leben, sondern eine Mission haben, die leben im Flow!“

„Leben wird erst rückwirkend erfassbar/erklärbar.“

 

Der symphatische Humorberater achtet auch immer darauf, im Stärkenprofil der Menschen zu arbeiten. Die meisten von uns wissen nämlich gar nicht, was sie GUT können. Unsere DEFIZITE kennen wir jedoch genau.... Es gibt also jede Menge zu tun für Jonathan Briefs...und hoffentlich bildet er noch viele andere Humorberater aus! Auf der Heimfahrt von Köln hatte ich sogar den Gedanken, dass es unserer Gesellschaft unendlich gut tun würde, als Schulfach „Humor“ einzuführen. :)

Ein äußerst symphatischer Humorberater


Für die Darstellung des Berufs des Humorberaters haben wir die Ingolstädter eingeladen, ihren Humor zu beweisen und für uns zu lachen.



Literarische Bearbeitung des Humorberaters

Autorin: Daria Léon

 

Selbst ist der Narr - Krisenfeste Humorberatung

 

Deo Exvirgine, mein Lieblingsdeo – der Duft wabert wie ein betörendes Lockmittel um mich herum. Damals, als Hermann und ich uns das letzte Mal trafen, war es ebenso.

 

Schnöde Rache, meinerseits. Wenn ich diesen Duft trug, konnte mir Hermann nie widerstehen. Er war ein Insekt, das mir auf den Leim geht. Sollte er doch verschmachten, leiden, auf dem Boden kriechen. Reine Phantasiegebilde, leider dachte er gar nicht daran! Warum musste er mich wegen seiner dämlichen chine-sischen Flamme, dieser halben Portion mit ihren luxuriösen Klunkern, auch sitzen lassen! Obwohl ich seinetwegen jahrelang auf meine leidenschaftlich geliebten Fleischpflanzerln verzichtet hatte, ganz zu schweigen von Schokopudding. Sei’s drum.

 

Dass ich jetzt mit Emilio vor dieser Bühne stehe, für einen großen Preis nominiert, verdanke ich immerhin Hermann. Sein Verrat an unserer Liebe hatte mich dazu gebracht, radikal die Seite zu wechseln. Aufgeregt drückt Emilio meine Hand.

 

Während der Zeremonienmeister seine langatmige Begrüßungsrede hält, blende ich mich aus und blicke zurück.

 

Es begann alles genau vor einem Jahr. Emilio war mein erster Kunde. Mit 45 Jahren war ich frischgebackene Humorberaterin. Mein Lehrmeister K.P. aus Kiel hatte sich wirklich viel Mühe gegeben, mein miesepetriges Naturell aufzumöbeln. Ich war gerade zum ersten Mal so richtig im Flow, als es klopfte.

 

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"Ronja - Wozu bitte ein Humorberater?"
"Ronja - Wozu bitte ein Humorberater?"